Wie schon im vergangenen Schuljahr sind auch dieses Jahr zahlreiche asylsuchende Schüler/innen an unsere Schule gekommen. Die kulturelle Vielfalt der unterschiedlichen Nationalitäten sehen wir als Bereicherung unserer Schulgemeinschaft. Die Sprachproblematik, aber auch die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe sind manchmal eine erhebliche Herausforderung für alle Beteiligten. Auf Grund der fehlenden Deutsch-Kenntnisse ist die Verständigung anfangs schwierig, hier kann es zwischen den Schüler/innen zu Missverständnissen und Streitigkeiten, etc. kommen.
Der Helferkreis (Oraganisation, Koordination: Herr und Frau Maginot) mit seinen Paten in den Familien ist uns eine große Hilfe in allen organisatorischen Belangen und steht uns als Ansprechpartner in allen Bereichen zur Verfügung.
Trotzdem ist es notwendig, die Vernetzung der Akteure vor Ort und an der Schule weiter auszubauen.
Die Jugendsozialarbeit an unserer Schule stützt sich vor allem auf zwei große Aufgabenschwerpunkte: Einzelfallhilfe und Prävention.
Einzelfallhilfe
Im Bereich der Einzelfallhilfe werden Schülern/innen und ihren Eltern Hilfen bei persönlichen Problemen, Problemen im sozialen Umfeld und in Krisensituationen angeboten. Die Interventionsmöglichkeiten sind vielfältig und richten sich nach den individuellen Fragestellungen. Die Zusammenarbeit mit Frau Repert (Schulpsychologin), Frau Wielinski (Förderschullehrerin) und Frau Ebensperger (Sozialpädagogin, P-Klasse) ist dabei sehr hilfreich. Im kommenden Schuljahr soll die gemeinsame Arbeit im Bereich Inklusion weiter intensiviert werden.
Auseinandersetzungen kommen vor allem bei den jüngeren Schülern/innen häufig vor, hier finden Schlichtungsgespräche mit dem Jugendsozialarbeiter statt. Vor allem bei den jüngeren Mädchen gab es in diesem Schuljahr vermehrt Schlichtungsbedarf, Themen waren meistens Eifersucht („beste Freundin“ wegnehmen..) oder Ängste, aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden. Hier sind oft auch Gespräche in der Gruppe oder im Klassenverband hilfreich.
Prävention
Präventive Angebote sollen das Selbstbewusstsein und die Stärken unserer Schüler/innen fördern und zu einem positiven Umgang miteinander beitragen. Dies geschieht mit der Durchführung von Projekten sowie in Sozialpädagogischer Gruppenarbeit.
Arbeit in den Klassen
• Soziales Kompetenztraining
Vor allem bei unseren jüngeren Schülern kommt es immer wieder zu Konflikten und Streitigkeiten untereinander. Deshalb wurde ein Konzept erstellt, mit der Zielsetzung, die Schüler/innen zu einem positiven Umgang miteinander zu befähigen. Schwerpunkte des Sozialen Trainingskonzeptes sind:
• Benimm-Training
• Selbstbewusstsein stärken, eigene Ressourcen erkennen,
• Toleranz, Einfühlungsvermögen,
• Gefühle erkennen und benennen können,
• Gute Konfliktlösungsstrategien erarbeiten.
Im vergangenen Schuljahr wurde das Soziale Kompetenztraining in den drei 5. Klassen durchgeführt.
Nach Bedarf können einzelne Themenbereiche in den Klassen angesprochen werden, z.B. „gut streiten lernen“..
• Suchtprävention
Frau Hausner (Brücke e.V. Burghausen) ist bereits das vierte Schuljahr unsere Ansprechpartnerin in Sachen Suchtprävention. Wir erleben sie als sehr kompetente Partnerin, die unsere Schüler motivieren kann und die Themen interaktiv angeht. Letztendlich sollen die Schüler alternative Handlungsmuster als Alternative zu den jeweiligen Suchtfaktoren finden.
Themen waren: Nikotin, Alkohol, Internet/Neue Medien. Die Planspiele zu den Themen Alkohol („Voll die Party“) und Cybermobbing („Bloßgestellt im Netz“) werden von Frau Hausner und Herrn Scholz-Roller gemeinsam durchgeführt.
• Projektgruppe AG Schülercafe „chill out“
Die AG Schülercafe „chill out“ wird mittlerweile im zwölften Jahr mit Erfolg von unseren Schüler/innen geleitet, bisher haben 104 Schüler/innen die Ausbildung über ein Schuljahr absolviert. Auch in diesem Jahr beteiligten sich auch Schüler/innen der Praxisklasse an dem Projekt.
Die Schüler/innen haben bei diesem Projekt die Möglichkeit, sich für „ihre“ Schule zu engagieren und somit auch zu identifizieren. Bei der Auswahl der Schüler/innen haben wir dieses Jahr besonderen Wert darauf gelegt, benachteiligten Schüler/innen den Vorzug zu geben.
Werte wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit spielen in der Zielsetzung eine große Rolle. Die Gruppe wird jeweils für ein Schuljahr ausgewählt und vom Jugendsozialarbeiter begleitet. Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten die „Mitarbeiter“ zum Schuljahresende ein Zertifikat, was sich bei Bewerbungen positiv auswirken kann. In diesem Schuljahr hatten wir weniger Gäste als in den vergangenen Jahren, was sicherlich mit dem neuen Cafe in der Nachbarschaft zusammenhängt, außerdem hatten die 5. und 6. Klassen dieses Jahr keinen Nachmittagsunterricht.
• Übergang Schule-Beruf
Schüler/innen, die trotz der zahlreichen Unterstützungsmöglichkeiten an unserer Schule und extern (z.B. Infraserve) Probleme mit Berufsfindung, Bewerbungsschreiben, Praktikumssuche, etc. haben, können sich mit dem Jugendsozialarbeiter auf den anstehenden Wechsel in den Beruf vorbereiten. In Einzelgesprächen wird individuell auf die aktuelle Situation eingegangen, realistische Berufsperspektiven erarbeitet, Hilfestellung bei der Zusammenstellung der Bewerbungsmappe gegeben, Anschreiben überarbeitet oder in Rollenspielen auf anstehende Bewerbungsgespräche vorbereitet. Manchmal ist eine Zusammenarbeit mit unseren Berufspaten sowie der Berufsberaterin der Agentur für Arbeit sinnvoll.
Weitere Arbeitsbereiche waren:
• Unterstützung, Zusammenarbeit mit der Offenen und Gebundenen Ganztagsschule
(Konflikte mit Schüler/innen, Eltern..)
• Nachgehende Betreuung von unentschuldigt fehlenden Schüler/innen
• Unterstützung und Beratung der SMV
• Zusammenarbeit mit unserem Jugendpfleger, Herrn Nachlinger
Helmut Scholz-Roller
Jugendsozialarbeit